„Der Studio Monitor Altec Lansing Duplex 604-8K“
Großer und klanglich ganz großartiger Studio Monitor, für stark bedämpfte Räume ab 30 qm geeignet. 1A Natürlichkeit, gepaart mit exorbitanten Dynamikreserven (98 dB/W/m). Ein in fast allen Belangen perfekter Lautsprecher, der jede Musikrichtung bei fast jeder Lautstärke überzeugend wiedergibt. Beste Abbildungsgenauigkeit, in Tiefen- und Breitenstaffelung. Trotz sehr präziser Auflösung nie überzeichnet oder überambitioniert. Authentischer Minitorcharakter: deckt jede Schwachstelle in der Hifi-Kette auf; mäßige Amps oder Tonquellen werden schlichtweg geklassiert. Kritischer Umgang mit den Aufnahmequalitäten: jeder Mangel tritt so transparent hervor, dass man nur „gute“ Aufnahmen hören möchte. Die Crown DC-300 ist ein würdiger Mitspieler, die Impulsträchtigkeit und Klarheit der Duplex ins Maximale steigert.
Die ca. 170 L und teilgeöffneten (BR-) Gehäuse in 18mm Kiefersperrholz liegen einem originalen Altec Bauplan Lansing Iconic 612 von 1940 zugrunde, der in allen Abmessungen 1:1 eingehalten wurde.
Auch Art und Positionierung des Dämmmaterials benötigt Aufmerksamkeit.
Als Innenverkabelung kam nur Kupferlackdraht zum Einsatz: Terminal → Weiche in 1,2mm, TMT 0,9mm, HT 0,7mm. Bei solch einem höchstwertigen LS beeinflusst jeder konstruktive und elektronische Faktor das klangliche Endergebnis...
Die Regelmöglichkeiten der Weiche Altec 604-8H
Wie mannigfaltig sich die Betätigung des 2. Reglers auswirkt, ist durch anfängliche Hörtests noch lange nicht auszuloten. In extremen Stellungen glaubt man, eine ganz andere Box vor sich zu haben, weil das gesamte klangliche Gefüge im Mittel/Hochtonbereich, bzgl. Homogenität und Impulsivität, mit ganz unterschiedlichen Schwerpunkten in Puncto Unmittelbarkeit, Prägnanz und Präsentation der Performance, diesen Einstellungen unterworfen ist.
Hinzu kommt die ausgesprochene klangliche Divergenz der Frequenzweiche: Die Regelmöglichkeit(en) lassen grundlegende Klangunterschiede zu. Lautstärkeregler vor HT und MT sind nichts Ungewöhnliches. Oftmals ist es sehr praxistauglich, die für das menschliche Ohr sensiblen Frequenzbereiche in ihrem Schalldruck reduzieren zu können (schon hierbei sind unterschiedliche Klangvariationen möglich, auch wenn die Regelmöglichkeit den Hörer ein wenig verwirren kann, bis er sich entschlusslos fragt, welche Einstellung, je nach Aufnahmequalität und Hochton-Quantität, nun wirklich „besser“ klingt).
Durch das Hinzuschalten des zweiten Reglers kann das Klangbild sogar bei der relevanten Übernahmefrequenz von 1,5 kHz, bei der Scheitelfrequenz der Regelung von ca. 1,5-3 kHz, in gänzlich verschiedene „Biegungen“ verschoben werden (Einsatzpunkt, Flankensteilheit), um mögliche Interferenzen mit dem obersten Frequenzbereich des TT zu unterbinden. Nach nun doch schon einigen Hörstunden und Gespiele an diesem Regler, merke ich, dass die klanglichen Variationen wahrlich überbordend sind; kann mich nie auf eine Einstellung festlegen, weil die spezifischen Aufnahmequalitäten der CDs so weit auseinanderdriften. Im Betrieb mit der Crown DC-300, in diesem Raum, mit den von mir aufgelegten CDs, im Bezug zu meinen Hörgewohnheiten, …., …., …., glaube ich, eine mir „angenehme“ Regler-Einstellung gefunden zu haben. Aber auch dies ist selbstredend Geschmackssache.
Der Lautsstärkeregler vor dem HT sollte stets weit heruntergedreht werden, etwa auf Stellung 9 Uhr (je nach Reflexionseigenschaften des Raumes), da das Horn einen enormen Wirkungsgrad besitzt, das gerade bei höheren Lautstärken und geringen Hörabständen ganz schön ins Ohr knallt. Dies hat folgende Ursachen: Der Urtyp 604, mit dem vergleichsweise großen 60°Hx40°V Mantarey-Horn (statt kleinem 6-Zell Metallhorn der 605 aus den 60ern), stammt noch aus der Entwicklungszeit der 70er Jahre. Dereinst nahm man natürlich nur analog auf, mit bewährter Röhrentechnik, welches im Allg. für das Ohr angenehme Auswirkungen hatte, da der Hoch- und Höchsttonbereich samtig-weich wiedergegeben wurde. Seit den 80er Jahren und heute zusehens mehr, zeigt sich der HT-Bereich weit brillanter, bis hin zu kristallinem, kühlen und unnatürlich überanalytischem Klang. Zudem handelt es sich nunmal um einen Studiomonitor: Nur in sehr stark bedämpften Räumen und mit vorzugsweise großen Hörabständen (und mind. 5m Entfernung von Box zu Box, um ein definiert ortungsgetreues Stereobild zu erzielen) ist das Wirkungsverhalten der Duplex befriedigend (bis überragend exzellent).
Britische Studio-Monitore
Entwicklungen für Radiostationen der BBC/London
Die bekanntesten Hersteller Brit. Monitore sind: Harbeth, Rogers, KEF, Chartwell, Spendor, TDL, Celestion, Tannoy, Wharfedale. Die verwendeten Hochtöner sind oftmals Celestion HF 1300 MKII, HF 2000 HF 2006; Coles CE 4001, CE 4001-16; KEF T 27 A, T 33 A. Aus Französischer Produktion, die legendären Audax HD 100 D 25, HD 12x9, HD 12x9 HR, HD 13 D 34 H. Als Tief-Mitteltöner wurden häufig Harbeth LF 8 (MKII/III), LF 5 (MKII/III), KEF B 200 A, B 200 B, B 110 A, B 110 B eingesetzt.
Die Klangcharakteristik lässt sich wie folgt beschreiben: Ungemein trockene und authentische Wiedergabe, mit feinster, natürlicher Auflösung. Höchste Linearität über den gesamten angegebenen Frequenzbereich, der i.d.R. genauestens eingehalten wird, mit +/- Angaben der Toleranzen in dB. Paarabgleich in dB, Lieferung in laufenden Seriennummern. Einsatz nur für moderate Lautstärkepegel, SPL meist zwischen 84 und 89 dB/W/m.
Links: Harbeth HL 1 in BC 1 Gehäuse. Rechts: Spendor 75/1. Links: Spendor SA 3 Aktiv. Rechts: PM 210.
Links: Chartwell BC 1. Rechts: Chartwell PM 450 E. Spendor BC 1 SE. Rechts im Bild: Aktiv-Module als Einschübe.